Freitag, 26. September 2008

Masken der Dogon

Im Süden Malis, in der Nigerschleife, haben sich im Laufe des 15. Jahrhunderts die etwa 300.000 Dogon auf einer Hochfläche niedergelassen. Ihre Zuwanderung oder Flucht in die Steilhänge um Bandiagara scheint noch nicht geklärt. Zuerst waren sie Jäger, dann begannen sie mit dem Anbau von Hirsesorten und Weizen an ihren Hängen.
Die Dogon-Mythologie ist so komplex, dass ein fahrender Sänger für eine Gesamterzählung eine Woche braucht. Ein wiederkehrendes Thema ist ein Opfer, um eine Urschuld zu begleichen.
Die Dogon kennen eine große Anzahl verschiedener Maskentypen: man schätzt etwa 100. Viele Typen werden symbolisch aus der etwa 10 Meter langen, in Schlangenform konzipierten Muttermaske (imina-na) hergeleitet.
Der Männerverbund (Awa) der mit der Initiation betraut ist, organisiert auch die großen Maskenzeremonien der Beerdigungsfeierlichkeiten (Dama). Diese Feierlichkeiten können mehrere Tage dauern und erinnern an die Verstorbenen. Aus diesem Anlass werden zwei wichtige Masken hergestellt: die Sirige- und die Kanaga-Maske. Die Sirige ist ein mehrstöckiges Haus ("Etagen-Maske") und symbolisiert das Familienhaus des Clangründers. Diese Maske wird von einem Tänzer getragen und stellt den Mythos der Schöpfung und das Herabsteigen des Himmelbogens dar. Die Kanaga-Maske ist eine rechteckige Platte mit einem Aufbau, welches an ein Lothringer Kreuz erinnert. Die Bedeutung des Kreuzes ist unklar. Die Maskentänzer tragen alle ein rotgefärbtes Faserkostüm. Die Masken werden von anderen Tiermasken begleitet: Antilope, Büffel, Affe, Vogel etc. Sie sind eher hoch mit roten, schwarzen und weißen Farben. Die große Sigui-Zeremonie findet alle 60 Jahre statt. Eine Schlangenmaske ist ihr Symbol. Weitere Informationen auch hier.

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