Dienstag, 10. Juni 2008

Maskenzeiten

Wann werden Masken getragen? Wann treten Masken auf?
Die Masken der heute lebenden Naturvölker werden zu unterschiedlichen Zeiten und Situationen getragen. Die Naturvölker kennen die großartigsten Maskenzeremonien bei Reife- und Trauerfeiern. Das Erreichen der körperlichen Reife und der Tod sind die einschneidensten Ereignisse in der Gesellschaft. Auch in Notzeiten (wie Missernte oder Krankheit) oder bei den wichtigen Fruchtbarkeitsriten, bei Richtsprüchen oder Racheakten, bei der (zeremonielle Vorbereitung) der Jagd treten Masken in verschiedenen Gestalten auf.
In unserer westlichen Zivilisation treten Masken hauptsächlich (kalendermäßig) an Fastnacht oder Karneval auf. Die rituelle Darstellung der Jahreszeiten mit maskierten Zeremonien kannten schon die alten Ägypter. Am 1. November feierten die Kelten das Neujahrsfest zu Ehren ihres Gottes der Toten (Samheim-Fest). Dabei kehrten die Seelen der Verstorbenen auf die Erde zurück. Ein Reinigungsfeuer sollte das neue Jahr einweihen und böse Kräfte vertreiben. Grotestk verkleidete Geister veranstalteten dann bestimmte Prozessionen.
Vom Kult zum kirchlich beeinflussten Brauchtum: Heute bringt der Winterbeginn erste vereinzelte Maskenauftritte (St. Martin oder St. Nikolaus). Diese werden dann abgelöst von DER Maskenzeit der westlichen Welt schlechthin: die Zeit vom Karneval und der Fastnacht. (Quelle: Masken und Gesichter, H. Bertschi)

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